13 Spiele, zwölf Niederlagen und jüngst eine 1:7-Klatsche gegen den VfB Bottrop: Die SpVgg Steele liegt am Boden. Die Essener sind Tabellenletzter der Landesliga 2 Staffel am Niederrhein.
"Wir haben bis zum 0:1 drei oder vier super Einschussmöglichkeiten und machen die Dinger nicht rein. Dann kassieren wir das 0:1, gehen in die Pause, nehmen uns viel vor und dann macht einer unserer Abwehrspieler einen blöden Fehler und es steht 0:2. Danach haben wir die weiteren Treffer viel zu einfach geschluckt", bilanziert Dirk Möllensiep den schwarzen Sonntag, 3. November 2024.
Was das Trainer-Urgestein der Steelenser besonders ärgert, ist die mangelnde Gegenwehr seiner Mannschaft. "In Situationen, in denen es nicht mehr gut läuft, ergeben wir uns gefühlt. Das geht nicht! Wenn man verliert, dann muss man auch erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Deshalb werde ich auch am Dienstagabend beim Training die Charakterfrage stellen", verrät Möllensiep.
Er ergänzt: "Ich werde fragen, wer den Weg mit uns gehen will und sich bis zum Schluss so teuer wie möglich verkaufen will. Und: wer das wohl nicht kann und will. Derjenige oder diejenigen können dann im Winter gehen."
"Wenn ich den Verein verlasse, dann bricht in der Mannschaft alles auseinander. Es wäre der falsche Weg, wenn ich in dieser Situation hinschmeißen würde. Das werde ich auch nicht tun. Und das Gefühl, dass mich der Vorstand nicht mehr haben will, habe ich auch nicht. Sonst würde ich mich schon in meiner Menschenkenntnis sehr irren
Dirk Möllensiep
Möllensiep führte den Klub von der Kreisliga A in die Landesliga und spielt schon seit sechs Jahren sechstklassig mit Steele. Einen Rücktritt von ihm wird es nicht geben. Im Gegenteil. Er verrät.
"Ich werde mich in dieser Woche auch mit dem Vorstand zusammensetzen. Es kann sein, dass ich dann rausgehe und um ein Jahr verlängert habe. Dann wird auch niemand mehr die Trainerfrage nach den Spielen stellen", sagt Möllensiep.
Überhaupt läuft es im Steeler Sportpark in dieser Saison verheerend. Die Erste Mannschaft enttäuscht, die Zweite in der Kreisliga A ebenso, die Dritte auch und auch bei den Damenmannschaften läuft es nicht gut. Die Gesamtsituation ist für den 54-jährigen Möllensiep auch ein Grund dafür, warum er nicht zurücktritt. Denn, wer sich im Essener Amateurfußball auskennt, der wird wissen, dass Dirk Möllensiep für Steele 03/09 viel mehr ist als nur der Trainer der Landesliga-Mannschaft.
Möllensiep übernimmt im Verein auch Aufgaben über das Traineramt hinaus. Er sagt: "Wenn ich den Verein verlasse, dann bricht in der Mannschaft alles auseinander. Es wäre der falsche Weg, wenn ich in dieser Situation hinschmeißen würde. Das werde ich auch nicht tun. Und das Gefühl, dass mich der Vorstand nicht mehr haben will, habe ich auch nicht. Sonst würde ich mich schon in meiner Menschenkenntnis sehr irren."
Wie soll es denn bei 03-09 weitergehen? Möllensieps Antwort: "Im Prinzip kann es nicht schlechter laufen, wir sind ja schon Letzter. Ich habe einen deutlichen und ehrlichen Blick auf die Situation und kann nur sagen, dass wir weiterhin alles geben müssen, um die Spielvereinigung Steele 03/09 bestens zu repräsentieren."